Anlässlich des Opferfestes der Muslime veranstalteten die Puzzle-Frauen ein Festessen am 18. Oktober 2013, um gemeinsam mit anderen zu feiern.

In gemütlicher Runde zusammenzusitzen, Türkisch zu essen, zu trinken und sich angeregt zu unterhalten, alte Bekanntschaften und Freundschaften zu vertiefen und neue zu knüpfen – dieses Angebot wollten sich viele Frauen nicht entgehen lassen. Viele unterschiedliche Kulturen auch von den befreundeten Vereinen und Organisationen wie z.B. dem Arbeitskreis Asyl, CareMigration oder dem deutsch-französischen Kulturkreis trafen sich zu diesem Festmahl.  Die vielen Tische boten ein reichhaltiges festliches Mahl, man bediente sich daran sehr gern und tauschte sich aus. An jedem der Tische saß mindestens eine der freundlichen türkischen Damen, die die Besonderheiten und Bestandteile der Speisen erläuterte und die Gäste bediente. So dauerte es nicht lange, bis man miteinander „warm“ wurde.

Die 22-jährige Mathematikstudentin Yasemin Oran, eine der zwei jüngeren Puzzle-Neuzugänge, erklärte vorab den Nichtmuslimen, was es mit dem Opferfest auf sich hat:
Das Opferfest ist das höchste islamische Fest. Es wird zum Höhepunkt des Haddsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka, welches jährlich am Zehnten des islamischen Monats Dhu-hiddscha beginnt und vier Tage andauert. Aufgrund des  islamischen Mondkalenders kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im Sonnenkalender rückwärts um meist zehn Tage pro Jahr.

Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah (Gott) zu opfern. Als Allah (Gott) seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Die Geschichte wird im Koran in Sure 37,99–113 erzählt. In der Bibel ist es die Erzählung von der Opferung Isaaks (Gen 22,1–19 EU).

Es ist ein guter Brauch, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern, ihnen und auch Bedürftigen etwas von dem Fleisch zu geben und nur einen Teil davon selbst zu essen. Es wird geopfert, um Allah zu danken. Man geht in die Moschee, lädt sich gegenseitig ein, feiert mit der Familie und mit Freunden. Auf diese Weise gedenken man Allah. Heutzutage verzichten viele Muslime auf das Schlachtritual Vorort,  stattdessen wird veranlasst, dass das Schlachtritual in Ländern durchgeführt wird, in denen Menschen auf Fleisch verzichten müssen.

Zu vorgerückter Stunde wurde Puzzle-Mitglied Eva Noack noch ein Geburtstagsständchen auf Türkisch dargebracht und ein Geschenk überreicht. Danach ging sicher nicht nur sie, sondern auch alle anderen, angeregt durch diesen beglückenden menschlichen Austausch, mit dankbarem Gefühl für einen schönen Abend und die überwältigende Gastfreundschaft der türkischen Frauen nach Hause.