Flüchtlinge zu Gast bei der Tea Time

Der 4. Februar 2016 war für die Flüchtlinge der Container-Unterkunft am Nordbad ein besonderer (Altweiber-)Tag: Sie waren zur Tea Time bei den Puzzle-Frauen eingeladen.

CareMigration-Mitglied Saad Yousef hatte schon dafür gesorgt, dass die Besuchergruppe sich gegen 17 Uhr in freudiger Erwartung vor der Unterkunft zusammenfand. Als Puzzle-Frau Eva-Maria Noack sie dann abholen kam, hieß es: „Wir sind mehr Personen als angemeldet – können wir alle mitkommen? Sie meinte: „Selbstverständlich, wir rücken näher zusammen – da wird es uns noch wärmer (ums Herz)!“

Ein junger Syrer nahm Frau Noack sofort die schwere Tasche zum Tragen ab. Frohen Mutes ging die Gruppe von ca. 30 Frauen, Männer und Kinder aus Syrien, Afghanistan und dem Irak zur Bushaltestelle – nicht ohne dem Inhaber der Bäckerei Novaesium, der ihnen regelmäßig Backwaren spendet – fröhlich zuzuwinken.

Im  Bus erregte die Gruppe einige Aufmerksamkeit. Eine Frau erkundigte sich, wo denn hier in der Nähe eine Flüchtlingsunterkunft sei. Weiter meinte die gebürtige Türkin, sie würde auch gerne bei der Flüchtlingsbetreuung mithelfen. Daraufhin tauschte man die Kontaktdaten aus.

In den Räumen auf der Krefelder Straße angekommen, wurde die Gruppe aus Syrien, Afghanistan und dem Irak von den Puzzle-Frauen und weiteren Gästen herzlich willkommen geheißen. Ein junger Syrer übersetzte das Türkische ins Arabische. Er und sein Freund übernahmen auch sofort die Teezubereitung. Andere halfen bei der Teeverteilung. An dem mit türkischen Speisen und Obst gedeckten Tisch fanden gar nicht alle Besucher einen Platz. So wechselte man sich ab, ging umher und tauschte sich ohne Scheu miteinander aus – ganz ohne die empfohlene Armlänge Abstand. Übersetzer gab es genügend, ansonsten halfen lebhafte Gesten mit Händen und Füßen. Es wurde viel gelacht, gegenseitig fotografiert und anerkennend der Daumen gehoben. Einige nutzen aber auch die Gelegenheit, ihre Probleme zu schildern, sie tauten erst im Laufe des Abends auf, ihre Gesichter erhellten sich zunehmend …

Berührungsängste kannten auch die kleineren Kinder nicht, die in einem separaten Raum spielen konnten und offensichtlich viel Spaß z.B. beim Karten spielen miteinander hatten.

Und wie so oft bei Puzzle üblich, bekam jede Frau zum Abschied eine schöne Rose geschenkt. Einige Männer wollten vor Aufbruch noch beim Aufräumen helfen. Es sei in ihrem Heimatland so üblich, dass der Gastgeber die Vorbereitungen trifft und der Gast zum Schluss mithilft. Die Puzzle-Frauen bedanken sich für das freundliche Angebot und lehnten ab. Die Gruppe wollte ja auch gemeinsam wieder mit dem Bus zurück.

In Begleitung von Frau Noack an der Unterkunft angekommen, hörte man von den in guter Stimmung Zurückgelassenen nur noch: „Shukran –  danke!“, und „Die Deutschen sind so freundlich!“

Später fragten sie: „Wann können wir wiederkommen?“

Fotoalbum zur Tea Time mit Flüchtlingen vom 04.02.2016 (Fotos: Eva-Maria Noack u.a.)
Tea Time mit Flüchtlingen 04.02.2016