Was ich die andere schon immer mal fragen wollte….
Interkulturelle und interreligiöse Veranstaltung von und für Frauen
Am Samstag, 3. September 2016 von 10-12.30 Uhr in der Versöhnungskirche.
Was lange währt, währt endlich gut. Nach der ersten interkulturellen
Veranstaltung zur Vielfalt, u.a. mit den Puzzle-Frauen, ließ mich als Pfarrerin der
Gedanke nicht los, dass wir zwischen Kulturen und Religionen mehr
miteinander, statt über einander reden müssen. Wir brauchen keine Referate, in
denen uns die Welt erklärt wird, wir brauchen Begegnung.
Gesagt getan. Bald waren die Caritas in Person von Frau Hegerath,
Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe im Rhein-Kreis Neuss vom
Fachdienst für Integration und Migration und Frau Yavuz, Vorsitzende der Puzzlefrauen als Kooperationspartner gewonnen.
So fand am Samstag, 3. September ein munteres Kennenlernen muslimischer
und christlicher Frauen statt.
Mit circa 40 Frauen im Alter von 17 bis über 70 Jahren kamen Vertreterinnen der katholischen, evangelischen und apostolischen Kirche sowie sunnitische
Frauen ins Gespräch über das was im Alltag für sie wichtig ist.
Dazu gehört für alle auch der Glaube.
Anhand vieler Symbole, wie Gebetsteppich, Kreuze, Rosenwasser, Rosenkranz, Kerzen, Koran, Bibel, Heiligenbilder, Kollektenbeutel, Kelch, Hostien, Gebetsketten und vieles mehr, konnte jede fragen, was dies oder jenes wohl für die andere bedeutet.
Die Antworten waren persönlich, manchmal überraschend und differenziert. Es
gab aufrichtige Zeugnisse des eigenen Glaubens und Erlebens der eigenen
Kultur.
„Das wusste ich noch gar nicht“, „Heute habe ich viel dazu gelernt“, wir hätten
uns noch viel länger austauschen können…
Bewegt hat alle der respektvolle, freundliche Umgang miteinander. Statt
angstvoller Abgrenzung oder einfacher Harmonisierung, dass wir schon alle
dasselbe Glauben, gab es die Möglichkeit, einander differenziert
wahrzunehmen und Bilder über Bord zu werfen.
Darüber hinaus, hat jede sich darin geübt, Zeugin ihres Glaubens zu sein und
Worte zu finden…
Der Auftakt rät uns weiter zu machen und hoffentlich bald die Beteiligung von
Vertreterinnen weiterer Glaubensrichtungen, wie zum Beispiel jüdischer und
orthodoxer Gruppen für den interreligiösen Werte-Austausch zu gewinnen.
Das Treffen am Samstag hat uns erneut bestätigt – Es gibt keine Alternative zum
Dialog.
Anke Scholl
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